Ist es nicht unfair, dass Jonathan, obwohl er ein guter König wäre, nie König sein wird?
Warum darf Sauls Versagen Jonathan die Chance nehmen, seine Begabung zu entfalten? Wie frühe in Kapitel 13, als Saul seine Logik und Pragmatismus vertraute, und nicht auf Gott, sehen wir hier, wie Gottes Wege für uns nicht noch vollziehbar sind.
Dieser Frust ist ganz nachvollziehbar. Aber es enthüllt uns auch: dass wir die heutige westliche Kultur aufgesaugt haben. Es scheint uns als selbstverständlich war, dass jeder ein Recht auf Selbstverwirklichung (auch fromme Selbstverwirklichung!) hat. Solange wir Disziplin und Fokus zeigen, soll das uns gelingen.
Aber Jonathan schien es besser zu wissen. Dieses Reich gehörte nicht Saul, auch nicht Jonathan, es gehört Jahwe. Für Jonathan, Gottesreich war nicht seins zur übernehmen und führen, sondern zu dienen. Vielleicht ist ein scheinbar tragisches und nicht verwirklichte Leben doch nicht tragisch, wenn es treu war in dem, was Jesus Christus von uns fordert, in die Umstände, die er uns schenkt.